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Der Wandel von Tankstellen mit Personal zu Automaten: Ein Verlust für ländliche Gemeinschaften?

Vom Ort der Begegnung zum Automaten: Was bleibt von der ländlichen Tankstellenkultur?

Die Tankstelle hat in ländlichen Gegenden Österreichs oft eine besondere Bedeutung: Ein Ort der Begegnung, der Kommunikation und manchmal sogar des gesellschaftlichen Lebens. Sie dient nicht nur dazu, das Auto aufzutanken, sondern auch zum Austausch von Neuigkeiten, zur sozialen Interaktion und gelegentlich als Treffpunkt für Jung und Alt. Doch dieser Charakter der Tankstelle scheint in Gefahr zu sein, da immer mehr Betreiber auf Automatentankstellen umstellen.

Wirtschaftliche Faktoren

Der Hauptgrund für diesen Wandel liegt in der Wirtschaftlichkeit. Der Betrieb einer Tankstelle mit Personal ist teurer als der einer Automatentankstelle. Es fallen Personalkosten, Sozialabgaben und weitere laufende Kosten an, die bei einem Automatenbetrieb deutlich reduziert sind. Daher entscheiden sich viele Betreiber, vor allem in ländlichen Gebieten, für diese kostengünstigere Variante.

Technologische Entwicklung

Die Technologie macht es immer einfacher, Tankstellen ohne Personal zu betreiben. Modernste Zahlungssysteme, Überwachungskameras und andere Automatisierungsmechanismen ermöglichen einen reibungslosen Ablauf. Dies fördert die Verbreitung von Tankautomaten, da sie einfacher und kostengünstiger zu installieren und zu betreiben sind.

Soziale Konsequenzen

Der Verlust von Tankstellen mit Personal hat jedoch auch soziale Folgen. Wie bereits erwähnt, fungieren diese oft als informelle Treffpunkte in ländlichen Gemeinschaften. Der Wandel zu Automatentankstellen entzieht den Menschen diesen sozialen Raum und kann zur Isolierung, insbesondere von älteren Menschen, führen, die nicht so mobil sind und seltener Gelegenheiten für soziale Kontakte haben.


Der Trend zur Automatisierung ist nicht aufzuhalten und bringt zweifelsohne wirtschaftliche Vorteile mit sich. Allerdings sollte die soziale Komponente, die Tankstellen mit Personal in ländlichen Regionen Österreichs bieten, nicht außer Acht gelassen werden. Möglicherweise müssen neue Wege gefunden werden, um die sozialen Lücken zu schließen, die durch den Verlust dieser Treffpunkte entstehen. Ein Mittelweg könnte in Hybridmodellen bestehen, bei denen Automaten während schwach frequentierten Zeiten den Betrieb übernehmen, während zu Stoßzeiten Personal vor Ort ist. Damit könnte ein Stück ländlicher Kultur erhalten bleiben, ohne die wirtschaftliche Rentabilität zu opfern.

Redaktion Stadtradio Krems

Redaktion Stadtradio Krems

Tobias Winkelhofer

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